Verblender und Riemchen aus Naturstein – unendliche Möglichkeiten der Wandgestaltung

Mit Naturstein ist es möglich, viele Wände auch nachträglich noch attraktiv zu gestalten. Dazu braucht es sogenannte Verblender, die sich durch eine geringere Stärke zwischen 1 cm und 6 cm von massiven Mauersteinen unterschieden. Verblender sind in Optik, Anwendung und Verarbeitung nicht alle gleich. Bei Riemchen beispielsweise handelt es sich um „Flachverblender“, die einfach verklebt werden können. Damit Sie sich für eine Variante entscheiden können, haben wir Ihnen nachfolgend eine Übersicht über die gängigsten Produktarten zusammengestellt.


Verschiedene Arten von Verblendern / Riemchen kurz erklärt:

  • Vorgefertigte Paneele: Diese Elemente wurden aus rechteckigen Steinen geschnitten und zusammengeklebt und eignen sich meist sowohl für den Innen- als auch Außenbereich. Die Paneele werden direkt auf das Mauerwerk, oder auch vorgestrichene Putze aufgetragen. Bedingung dafür ist eine ausreichende Haftung des Putzes. Dazu wird ein Dünn- oder auch Mittelbrett-Kleber verwendet, der sich wie Fliesenkleber anmischen lässt. Charakteristisch für diese Art der Verblendung ist, dass die Paneele nahezu unsichtbar ineinandergreifen. Sie werden auch anschließend normalerweise nicht gefugt. Es entsteht eine optisch ansprechende Struktur, da die Steine in der Tiefe leicht verspringen. Meist verwendet man massiven Naturstein von 1,5 cm bis 2,5 cm Stärke bei dieser Art von Verblender für außen oder innen. Wer sich um Außenecken von Mauern oder Bauwerken Gedanken machen sollte – auch hierfür gibt es bereits vorgefertigte Teile wie Riemchen bzw. Winkelriemchen, die auch in diesem komplizierten Bereich eine professionelle Lösung gewährleisten.

  • Verblender-Riemchen: Natursteinriemchen stammen oft aus regionalen Steinbrüchen und werden zur Verblendung von Kaminen, zum Schutz von Sockelbereichen und zur visuellen Aufwertung im Eingangsbereich des Hauses benutzt. Die raue Steinstruktur kann handwerklich, charmant wirken. Wer gern verschiedene Gesteinsgrößen miteinander kombinieren und schichten möchte, wird mit Riemchen seine helle Freude haben. Die Einzellängen liegen zwischen 20 cm und 50 cm. Typische Schichthöhen sind beispielsweise 4/9/14 cm und sie sind für die Verklebung mit 1 cm Fuge ausgelegt. Es ist dann möglich die Höhen der Schichten frei abzuwechseln. Alternativ lassen sich Reihen mit 14 cm Höhe und 4/9 cm Riemchen (plus 1 cm Fuge ergibt die 14 cm) kombinieren … und das meist mit einer natürlich geschlagenen Natursteinoberfläche, ein Klassiker.

  • Sonderformen: Zu den Sonderformen der Verblender zählen Verkleidungen mit Bruchsteinen unregelmäßiger Größe, aber gleichmäßiger und vorgefertigter Stärke (Bei uns als „Rocks“ bezeichnet). Auch Polygonalplatten (Bruchsteinplatten) können zum Zweck der Wandverblendung dienen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass solche Platten keine rechteckige oder mauerähnliche Form haben.

  • Verblendmauerwerk: Dieses wird als Vorsatzwand vor der zu verblendenden Mauer aufgebaut und mit Eisen-Ankern fixiert. Die Steine, die zwischen 5 cm und 10 cm stark sind, werden untereinander vermörtelt und gefugt. Die Auswahl an Verblendmauerwerken ist im Vergleich zu anderen Methoden der Wandverkleidung gering und die Verarbeitung schwierig. Dennoch ist dieses Produkt eines der ansprechendsten Möglichkeiten für eine gute Optik, da es für das Auge den Eindruck einer vollmassiven Natursteinwand erzeugt. Verblendmauerwerke müssen aber in der Regel mit auf dem Mauerfundament stehen und sind daher nicht immer einfach nachrüstbar.

Was kann mit Verblendern und Riemchen alles verblendet werden?

Grundsätzlich können alle tragfähigen Wände im Innen- und Außenbereich mit Naturstein verblendet werden. Sogar große Betonbauten wie Brücken werden bis heute manchmal noch mit Naturstein verblendet. Wichtig dabei ist ein sicheres Verkleben auf einem festen Untergrund. Lose Putze, Farbreste und Schalöl können wie Trennschichten wirken und die Haftung vermindern. Gerissene Mauerwerke oder Dehnfugen dürfen ebenfalls nicht einfach überklebt werden. Es müssen also viele Dinge bedacht werden, bevor Natursteinverblender oder Riemchen angebracht werden können. Dagegen ist das reine Verkleben der Verblender meist recht einfach. Eigentlich ist bei dem Verblenden erlaubt, was gefällt, wenn die technischen Vorgaben eingehalten werden.


Hier ein paar typische Anwendungen für Riemchen und Verblender aus Naturstein:

  • Verblendung einer Innenwand oder eines Zimmers. Hier muss darauf geachtet werden, dass Mauern und Putz ausreichend belastbar sind und z. B. bei Trockenbauwänden die Tragfähigkeit gegeben ist.

  • Verblendung einer Betonwand oder gemauerten Wand zum Nachbarn. Auch hier ist eine Verblendung möglich, wenn die Mauer technisch geeignet ist. Zusätzlich zu den Verblendern oder Riemchen ist hier eine Mauerabdeckung mit Wassernasen empfehlenswert. Die überstehenden Platten leiten das Regenwasser zuverlässig von der Mauer ab und verbessern Haltbarkeit und Pflege durch geringere Durchfeuchtung der Mauer.

  • Verblendung von Hauswänden bzw. ganzen Häusern. Hier sollte dann schon ein Architekt hinzugezogen werden. Weniger wegen der zusätzlichen Last an den Wänden, sondern wegen einer Gestaltungszeichnung und anständiger Vorplanung. Hier müssen besonders Fenster- und Türleibungen berücksichtigt werden. Wie sollen diese gestaltet werden und ist der Platz für eine Natursteinverblendung überall gegeben?

Natursteinverblender und die Alternativen

Alternativ zu Natursteinverblendern gibt es auch Riemchen und Verblender aus Beton, die allerdings bei näherem Hinsehen meist nicht wirklich natürlich daherkommen. Außerdem leidet Beton unter schlechterer Verwitterungsfestigkeit, zumindest was die Farbe angeht. Das lässt sich aber zumindest im Innenbereich verschmerzen. Außer Verblendern und Riemchen können natürlich auch größere Platten verklebt werden oder Wände gestrichen bzw. mit Zierputzen versehen werden – allerdings ist der Natursteinverblender hierunter schon die haltbarste Möglichkeit.

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