Wie werden Trockenmauern richtig gebaut? + Tipp
Um eine stabile Trockenmauer zu errichten, sollte man ein Fundament aus Schotter vorsehen. Der direkte Bau auf anstehendem Boden, Sand oder Erde hat sich oftmals als nachteilig erwiesen. Die Verwendung von einer verdichteten Schotterschicht aus Hartkalksteinschotter 0-45mm, die je nach Mauerhöhe zwischen 15 und 30cm stark sein sollte, kann größere Setzungen oder das Absinken der Mauer im aufgeweichten Boden zuverlässig verhindern und erleichtert den Verbau der Steine. Erde federt durch die organischen Bestandteile und Sand unter der Mauersohle ist zum Stützen der Steine ebenfalls schlecht geeignet.
Eine Trockenmauer aus Bruchfelsen sollte eine gewisse Neigung zum Hang hin aufweisen (die so genannte Dossierung) um zu gewährleisten, dass sie nicht vom Hang abkippt sondern sich dem Hang mit Ihrer Masse entgegenstemmt. Mauern aus feineren Schichtmauersteinen können fast senkrecht errichtet werden, sollten aber auch eine leichte Neigung aufweisen.
Um die Stabilität zu erhöhen, sollten an einigen Stellen Bindersteine eingesetzt werden, die tiefer in den Hang einbinden. Dafür werden längere Steine verwendet, die so gedreht werden, dass die längste Seite weiter in den Hang ragt.
Bei der Verwendung von einfachen Trockenmauersteinen entstehen zwangsläufig größere Fugen. Daher sollte wenn möglich relativ bindiger Boden zum Hinterfüllen genommen werden, da sandiger Boden gerne durch die Fugen rieselt oder bei Regen ausgewaschen wird. Trotzdem ist es normal, dass bei gröberen Trockenmauern regelmäßig Anteile der Fuge ausgeschwämmt werden, was im Regelfall die Stabilität der Mauer aber nicht beeinträchtigt.
In vielen Bauvorschlägen sieht man die Installation von Drainagerohren im Bereich der Mauersohle und das Hinterfüllen der Mauer mit Kies, damit das Wasser hinter der Mauer gut einsickern kann. Wir halten diese Konstruktion in den meisten Fällen für unnötig bzw. unbrauchbar. Trockenmauern benötigen feinen Boden als Stützmaterial. Kies sorgt zwischen den Steinen für Rollbewegungen und lässt keinen stabilen Verbau zu. Eine Drainage direkt hinter der Mauer führt auch zu einer schnellen Austrocknung der Mauer und des verwendeten Bodens, der dann versandet und leicht ausgeschwemmt wird.
Nur bei größeren Wällen mit größerer Wasserbelastung würden wir eine richtige Drainage empfehlen. Diese sollte dann aber nicht direkt hinter der Mauer liegen, sondern einen Meter davor am Hang, um die Konstruktion der Trockenmauer nicht zu beeinträchtigen!
Unser Tipp | Bei Schichtmauersteinen arbeitet man nicht mit Boden als Ersatz für den Mörtel zwischen den Steinen auf der Sichtseite, sondern direkt Stein auf Stein und nur die Rückseite der Steine bis zu 2/3 der Tiefe liegen in Boden. Das führt zu einer besseren Optik und einer langjährigen Standfestigkeit ohne Absacken! |